Offener Brief zur Verkehrssituation rund um den Kanaltunnel in Rendsburg
Herr Claus Ruhe Madsen
– Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus –
Düsternbrooker Weg 94
24105 Kiel
Rendsburg, 19. April 2024
Offener Brief zur Verkehrssituation rund um den Kanaltunnel in Rendsburg
Sehr geehrter Herr Minister Madsen,
mit zunehmender Sorge betrachten wir die Verkehrssituation rund um den Rendsburger Kanaltunnel. Die B 77 mit dem Rendsburger Kanaltunnel ist neben der A 7 die zentrale Nord-Süd-Verbindung in unserem Bundesland. Eine möglichst ungehinderte Durchfahrt durch den Tunnel ist für die Menschen und Unternehmen in und um Rendsburg sehr wichtig. Leider sieht die Realität seit vielen Jahren anders aus. Zunächst mussten über einen Zeitraum von rund zehn Jahren die Belastungen durch die Sanierung des Kanaltunnels ertragen werden. Und auch seit Abschluss der Tunnelsanierung gibt es weitere massive Beeinträchtigungen durch häufiges Auslösen der Höhenkontrolle.
Seit nunmehr drei Jahren haben die zuständigen Behörden, zunächst die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und jetzt der LBV.SH, immer wieder mitgeteilt, dass verschiedene Verbesserungen geprüft und letztlich dann aber doch wieder verworfen wurden. In unserer Verantwortung für die Menschen in der Region wollen wir uns damit nicht abfinden. Deshalb wenden wir uns heute gemeinsam an Sie als zuständigen Verkehrsminister des Landes Schleswig-Holstein mit der dringenden Bitte, für eine Lösung der Situation zu sorgen. Zu diesem Zweck bitten wir Sie, noch einmal folgende Maßnahmen wohlwollend und lösungsorientiert zu betrachten:
1. Kurzfristige erneute Überprüfung aller Bauwerke innerhalb des Kanaltunnels, um ggf. die zulässige Durchfahrtshöhe nach oben zu verändern.
2. Kurzfristige erneute Prüfung von so genannter Exit-Flächen, um die verursachenden Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen und den übrigen Verkehr nicht zu behindern.
3. Kurzfristige erneute Prüfung von zuverlässigen Vorwarn- bzw. Vorhöhenkontrollen, um mögliche Verursacher auf Ausweichstellen umzuleiten.
Aus unserer Sicht wäre es hilfreich, wenn Sie die Prüfung dieser Aspekte zur Chefsache machen würden. Falls diese erneuten Prüfungen nicht positiv ausfallen, sehen wir auch einen Neubau/Ersatzbau des Tunnels als mögliche Lösung. Die Verkehre auf der Straße werden perspektivisch nicht ab- sondern vermutlich weiter zunehmen. Außerdem werden die Fahrzeuge immer größer und die Probleme zukünftig nicht geringer.
Dr. Rolf-Oliver Schwemer – Landrat des Kreises Rendsburg-Eckernförde
Kai Lass – Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Rendsburg-Eckernförde